Hintergrund Hintergrund
Schinkel-Wettbewerb 2010

Hintergrund
Mit dem 155ten AIV-Schinkel-Wettbewerb kehrt der Architektur- und Ingenieurs-Verein Berlin in das eigentliche Zentrum der Stadt Berlin zurück. Mit einer kreativen und mutigen Gestaltung der Berliner Mitte soll die bereits angelaufene Kontroverse befördert und junge Lösungsansätze, Anregungen und lebhafte Reaktionen geschaffen werden. Die TeilnehmerInnen sind aufgefordert zu untersuchen, ob dieser stadtgeschichtlich besonders bedeutende Ort umgebaut, ergänzt, umgenutzt oder erhalten werden soll. Dazu ist eine kritische Auseinandersetzung mit den räumlichen Gegebenheiten, historischen Schichten und heutigen Ansprüchen erforderlich. Das Thema des 155. Schinkel-Wettbewerbes ist nicht weniger als die Gestaltung der Mitte Berlins, des Bereichs zwischen Rotem Rathaus, zukünftigem Schlossbau, Marienkirche und Bhf. Alexanderplatz - einem Ort zwischen Neu und Alt.

Idee & Konzept
In Anlehnung an die Blockrandbebauung des historischen Marienviertels entstehen mit Sichtbeton gerahmte Rasenflächen, welche die ehemalige Altstadtbebauung kennzeichnen. Diese Grünflächen werden mit einem Strahlenkonzept überlagert, welches die architektonischen und zeitlichen Spots des Planungsgebietes aufnimmt, indem die einzelnen Elemente auf bedeutungsvolle Gebäude oder Orte hinweisen. Das Zentrum der Strahlen befindet sich auf der Achse Fernsehturm - Berliner Schloss sowie auf der Rathausachse. Hier kann können künftig Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte abgehalten werden. Eine besondere Bedeutung des Strahlenkonzeptes ist die kulturelle und religiöse Offenheit Berlins, sowie seine weit ausstrahlende Präsenz als Hauptstadt Deutschlands im politischen und medialen Bereich. Die Strahlen schälen sich als besondere Orte aus dem sonst flachen Freiraum heraus und sind intensiv genutzte Bereiche. Einige der Strahlen steigen tribünenartig aus dem Freiraum auf und sind mit Tritt- und Sitzstufen terrassiert. Im oberen Bereich befinden sich Aussichtsebenen. Sie inszenieren die Sehenswürdigkeiten und bieten amphitheaterartige Aufenthaltsbereiche. Daneben entstehen Ruhezonen sowie aktive Zonen für Sport und Freizeit. Nicht zuletzt entsteht eine Fläche, auf welcher das Standbild von Marx und Engels, den Kritikern des Kapitalismus, aufgestellt werden. Sie rücken aus dem Zentrum des heutigen Marx-Engels-Forums heraus. Im Bereich der Spree wird die Uferkante als Hafenbereich, auch für die touristische Schifffahrt, aufgebrochen und von einer großzügigen Freiraumtreppe gerahmt. Darüber spannt sich eine Aussichtsebene, die für den Stadtpark ein dominantes Gestaltungselement darstellt. Von hier hat man einen Ausblick auf das Wasser, das Berliner Stadtschloss, den Berliner Dom und rückwärtig auf den gesamten Stadtpark mit dem Fernsehturm.
Detail: Perspektive Ost-West
Detail: Perspektive Ost-West